Für alle: Ideen zu einer Reform des Gesundheitswesens
Ist etwas wichtiger als Freunde (pps) ?!? Quoi de plus important que l’amitié (pps) ?!?
Es gibt nicht eben viele englische Wörter im Französischen ... die nachfolgende Liste ist schon ziemlich vollständig; Ursache ist, dass die Académie française darüber wacht, dass Französisch eben Französisch bleibt und nicht zu Frenglisch wird...: In Frankreich werden neue Wörter -französische Bildungen für z.B. im angloamerikanischen Bereich aufgekommene neue Begriffe- ganz offiziell im Journal Officiel de la République Française veröffentlicht und sind auf staatlich betriebenen Datenbanken wie culture.fr/franceterme einsehbar. (Was in Deutschland die linkslastigen, zwangsabgaben-finanzierten und de facto autonomen elektronischen Leitmedien mit einem Politiker machen würden, der eine vergleichbare Institution für die Sprache des Landes der Dichter und Denker vorschlüge, stellt man sich wohl lieber nicht vor).
boarding boss boxer break brainstorming briefing briefer camping car, autocar => Omnibus (nicht “Automobil”!) casting check-list checkpoint check-in bzw. check-out (auch im Hotel) clown (Aussprache: “Kluun”) clic club cool coping (in der Medizin gebraucht) cowboy (Aussprache: “Kohbeu”) crash la date “Date” (im amurösen Sinne) la deadline dealer débriefing docker dresscode faxer flash flashback flirt flyer foot, footing forcing gang gangster le handicap le holdup le hobby la homefleet la hot-line iceberg une interview jackpot jazz jeep jerrycan Benzinkanister jet jet-set
Werbeplakat der Kolonialausstellung in Paris 1931: “Mit nur 76 900 Soldaten der Kolonialtruppen garantiert Frankreich den Frieden und die Wohltaten der Zivilisation den 60 Millionen Einwohnern der französischen Kolonien auf allen Erdteilen”.
le conducteur du dimanche der Sonntagsfahrer
le calme avant la tempête die Ruhe vor dem Sturm
armé jusqu’aux dents bis an die Zähne bewaffnet
le feu de paille Strohfeuer
Ein lustiges Phänomen ist, dass manche Redewendungen auf D wie auf F vorhanden sind ... z.B.:
balayer devant sa porte, qu’il balaye devant sa porte vor der eigenen Tür kehren, er soll erstmal vor der eigenen Tür kehren
couper la branche sur lequel on est assis den Ast absägen auf dem man sitzt
la pomme ne tombe pas loin du tronc der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
(re)tirer les marrons du feu die Kastanien aus dem Feuer holen
jeter le bébé avec l’eau du bain das Kind mit dem Bade ausschütten
jeter l’argent par les fénêtres Geld zum Fenster hinauswerfen
se battre contre des moulins à vents Gegen Windmühlenflügel kämpfen
le sommeil du juste der Schlaf des Gerechten
je suis tombé de ma chaise ich bin vom Stuhl gefallen
… und das war's auch fast schon. Die Substantive sind übrigens alle männlich – mit ein paar Ausnahmen:
“la date”, “la deadline” “la homefleet”, “la hot-line”, “une interview” und “la star”, das auch für männliche "Stars" gebraucht wird. Man spricht “LA homefleet/hotline” und nicht “l’homefleet/ l’hotline”.
Zur Aussprache: die Worte werden französisch ausgesprochen, also z. B. “Laasér” statt “Läiser” - das klingt für einen Deutschen erst etwas witzig, aber man gewöhnt sich daran.
Übrigens: es gibt sogar einige deutsche Worte in der französischen Sprache: Blitzkrieg Bunker Diesel Diktat (auch: dictée) Ersatz Flak Gestalttherapie (nur in der Psychotherapie gebräuchlich und verstanden) Krach Leitmotiv Ostpolitik Panzerdivision Putsch Schnorchel (Marinefachsprache) Talweg U-Boot (“sous-marin” ist gebräuchlicher) Weltanschauung Zeitgeber (nur in der Schlafmedizin gebräuchlich und verstanden)
Die folgenden Worte sind zwar nicht Fremdworte im eigentlichen Sinne -das heißt, sie werden nicht wie französische Worte gebraucht- aber sie werden im allgemeinen verstanden:
Achtung schnell Ausweis Halt Kaiser kaputt Land Länder Luftwaffe Panzer Panzerfaust
Das Römische Reich zur Zeit seiner größten Ausdehnung um 117 nach Christus. Der Legionsadler zeigt die ungefähre Lage Straßburgs - 3 Jahrhunderte Standort der 8. römischen Legion, eines von Julius Cäsar 59 v. Chr. aufgestellten Infanteriegroßverbandes in Divisionsstärke.
Eine kurze Dokumentation über die Grenzbefestigung des Römischen Imperiums, den Limes.
Sergent-Chef Harold Vormezele du 2. Régiment étranger parachutiste. Mort pour la France le 19. 3. 2013 au Mali. Oberfeldwebel Harold Vormezele vom 2. Fallschirmjägerregiment der Fremdenlegion. Gefallen in Mali am 19. 3. 2013. Oberfeldwebel Vormezelewar der 2. von insgesamt 10 französischen Soldaten - 3 aus der Fremdenlegion, 7 aus der regulären Armée - , die während der Opération Serval gefallen sind. Er hinterlässt eine Familie.
Es gibt keine größere Liebe als sein Leben für seine Freunde hinzugeben. Jesus Christus, Evangelium nach Johannes 15, 13 Il n’y a pas de plus grand amour que de donner sa vie pour ses amis. Jésus Christ, Évangile selon St Jean,15, 13
Leur gloire reste pour toujours. Ihr Ruhm bleibt für immer.
Wer die Welt überwindet, wird dies erben und Ich werde ihm Gott sein, und er wird Mir Sohn sein. Offenbarung an den Apostel Johannes, 21,7 Celui qui vaincra le monde possédera ces choses: Je serai son Dieu et il sera Mon fils. Apocalypse de St Jean, 21, 7
Frankreich, das ist nicht nur das Hexagone de la Métropole, das Sechseck des Mutterlandes.
Frankreich ist auch die frankophone Welt, Erbe einer Nation, die halb Afrika und große Teile Asiens, Nord- und Südamerikas entdeckt, befriedet, kolonisiert und zivilisiert hat: Indochina mit dem Institut Pasteur in Saigon, Québec mit der Hauptstadt Montréal, Louisiane mit Nouvelle Orléans oder New Orleans, Guyana, bis heute ein überseeisches Département und damit integraler Teil Frankreichs (wie bis vor kurzem Algerien) und so zugleich das größte Waldgebiet der Europäischen Union. Und der Weltraumbahnhof in Kourou ist Startplatz für die Ariane- Raketen, weil er so schön nahe am Aquätor liegt und die Raketen daher weniger Treibstoff brauchen, um ins Weltall zu starten.
In dieser Komödie aus dem kamerounesischen Fernsehen machen die Leute sich über sich selber lustig - vielleicht wie in Deutschland Ostfriesenwitze. Man beachte den “schwarzafrikanischen” Akzent - und dass die Sprecherinnen erkennbar Französisch-Muttersprachler sind.
In den meisten afrikanischen Staaten werden nicht nur einige, sondern Dutzende oft sehr verschiedene Sprachen gesprochen. Viele von diesen nur von einigen 100 000 Sprechern. Es ist technisch unmöglich, da viel zu aufwändig, die zahllosen Fachausdrücke, die es in allen Zweigen der modernen Wissenschaft gibt, in diese Sprachen zu übersetzen. Da ist es das kleinere Übel, höheren Unterricht in Französisch stattfinden zu lassen: Ähnlich wie im Kaiserreich Japan bis 1945 die Unterrichtssprache an den medizinischen Fakultäten Deutsch war. Das geschieht mit dem Einverständnis der dort lebenden Menschen, ungefähr so, wie wir in Deutschland auch (zu) viele englische Fremdwörter übernehmen - sogar die Deutsche Bundesbahn fand es angemessen, ihre Schalter und Bahnhöfe mit ausschließlich englischen Bezeichnungen zu versehen.
Diese Lage - eine kulturell und politisch überlegene Nation verändert definitiv die Kulturen und selbst die Sprachen anderer Nationen und Länder in ihrem Einflussbereich - gab es auch einmal in Europa: Im Römischen Reich. Heute werden in halb Westeuropa romanische Sprachen (Portugiesisch, Spanisch, Katalanisch, Französisch, Rumänisch ...) statt des Keltischen und Baskischen gesprochen, nur in abgelegenen Gebieten wie im äußersten Nordwestzipfel Spaniens, der Bretagne oder Wales haben sich die vorrömischen Sprachen gehalten.
Ein schönes Beispiel nicht nur für (aus)sprachliche Vielfalt, sondern auch für die Integrationsfähigkeit Frankreichs ist sicher die Fremdenlegion. Weil sie all das gibt, was Menschen brauchen, um glücklich(er) zu sein: Kameradschaft und Freundschaft, Förderung und Forderung, Bewegung, Sport und theoretische Ausbildung - und kleine Ziel für den Alltag und einen großen Sinn für das ganze Leben.
Kameroun ist eines des Länder Afrikas, die politisch stabil sind, auch wenn sich seit einigen Jahren die kamerounesische Armée erbitterte Kämpfe mit Islamisten liefert, die aus dem benachbarten Nigeria und Tchad in den Norden eindringen. Mit Schnellfeuergewehren und geländegängigen, Maschinengewehr-armierten Jeeps überfallen sie friedliche Dörfer, stellen die Männer an die Wand, nehmen die jüngeren Frauen mit und flüchten wieder in unzugängliche Waldgebiete, nachdem sie noch den überlebenden Kindern und älteren Frauen die Häuser angezündet haben.
Das ist übrigens dieselbe militärische Situation, der sich das Römische Reich an der Nordostgrenze gegenübersah: Berittene Germanen kamen über die Grenze, plünderten und waren wieder weg, ehe die schwer bewaffneten, zu Fuß marschierenden Legionen herankamen. Die Reaktion des römischen Oberkommandos war der Bau des Limes - eine hunderte Kilometer lange Grenzbefestigung, gesichert durch Militärposten. Stark genug, um kleine Banden aufzuhalten, und um größeren solange standzuhalten, bis Verstärkung aus Mainz, Straßburg oder Xanten kam. Nur dass in Kameroun die Mittel und Möglichkeiten für einen Limes fehlen. Die Geschichte wiederholt sich manchmal, nicht nur bei der sprachlichen Dominanz: Der tiefere Grund dafür ist, dass menschliches Erleben und Verhalten Regeln folgt und in ähnlichen Situationen ähnlich sein wird. Schriftsteller und Filmemacher wissen das und legen ihre Charaktere im Detail so an, dass sie wie wirkliche Menschen wirken. Und ein Psychiater sollte damit vertraut sein - Psychiatrie ist mehr als ICD-10-Kriterien abhaken; die Beurteilung eines Verhaltens und Erlebens als “pathologisch” verlangt eine gründliche Kenntnis von “normalem” im Sinne von gesundem menschlichen Verhalten, und dieses ist grundsätzlich variabel, umfasst ein ganzes Spektrum.
Die Fremdenlegionäre oben waren entscheidend an der Opération Serval beteiligt: Das Eingreifen der französischen Armée im Frühjahr 2013 in Mali. Ungefähr die Hälfte des Landes wurde buchstäblich in letzter Minute von der Terrorherrschaft der Islamisten befreit: Darunter durch Fallschirmjägerabsprung die uralte, sagenhafte Perle de Wüste Timbuktu, Traum von Generationen von Entdeckern und Afrikareisenden.
An einer Stelle des Filmes sieht man Islamisten auf Maschinengewehr-armierten Landrovern, die ihnen Geschwindigkeit gepaart mit Kampfkraft verleihen und damit denselben taktischen Vorteil, den auch die beweglichen Deutschen gegenüber dem Römischen Reich besaßen. Nur leider ist der Bau eines Limes, einer Grenzbefestigung, unter zentralafrikanischen Bedingungen unmöglich.